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AutorenbildUrsina Fried

Meine Trommel - die Schamanen-Trommel


Gebetstrommel
Meine Schamanen-Trommel

Ich liebe meine Trommel. Sie ist mir eine Wegbegleiterin und wenn es mir nicht gut geht, dann ganz besonders. Dann lasse ich sie erklingen. Dann darf sie mir Heilung bringen.


Lange hat es mich nicht interessiert, dass es so war, wie es war. Ich habe einfach getrommelt. Ich habe mich mit dem Herzschlag von Mutter Erde in Einklang gebracht, und unsere grosse Mutter hat mich umarmt. Ich als ihr Erdenkind. Das gab und gibt mir noch immer Kraft. Sie ist einfach und lässt es geschehen. Sie ist und es ist egal, was war, sie nimmt mich in ihre Klangarme…. Meine Vermittlerin und sie verbindet mich mit Mutter Erde. Darum liebe ich sie, meine Trommel.


Irgendwann habe ich ein wenig geforscht, auch das bin ich. Neugierig, sehen, erkennen, wissen wollen, verstehen, um dann vielleicht auch Nichts verstanden zu haben.


Wenn ich die Trommel schlage, so halte ich einen gewissen Rhythmus, lasse Theta Wellen entstehen. Für mich eine Art von „Urkraft-Rhythmus“. Dieser Rhythmus wirkt auf den Menschen und natürlich auch auf alle lebenden Organismen.


In meiner Arbeit als Schamanin und Hypno-Coach ist das Trommeln zu einem Heil-Ritual geworden.


Im Jahre 1997 machte ich meine ersten Erfahrungen mit schamanischen ”Trommelreisen” im Engadin. Dabei begegnete ich lebendigen inneren Bildern, in denen die klassischen, schamanischen und archetypischen Themen enthalten waren. Ich war fasziniert und spürte, dass ich dabei in einen erweiterten Bewusstseinszustand kam, der ähnlich, aber doch anderes als Meditation war.


Michael Harner (US, Antropologe), ein Wegbereiter des Schamanismus im Westen, berichtet, dass ein monotoner Trommelpuls von ungefähr viereinhalb Schlägen pro Sekunde der grundlegende Rhythmus für eine schamanische Reise ist. Schamanen unterschiedlicher Kulturkreise bestätigen, dass sie in vielen Zeremonien einen monotonen pulsierenden Trommelrhythmus von ungefähr viereinhalb Schlägen pro Sekunde spielen, um in einen Zustand erweiterten Bewusstseins zu gelangen. Diesem Trommeln bin auch ich begegnet.


Es gab in den 90er Jahren Versuche mit den Trommelklängen, es wurden die Hirnströme der 12 Teilnehmenden gemessen. 2 dieser Test waren:

  • Schamanisches Trommeln: Theta Trommeln von ca. 4,5 HZ (Schlägen pro Sekunde) – der Rhythmus einer traditonellen schamanischen Reise.

  • Freies improvisiertes Trommeln: Trommeln bei dem es keine länger andauernde Grundpulsation gibt.

Die Teilnehmer wurden gebeten sich zu entspannen, der Musik zuzuhören und körperlich möglichst ruhig zu liegen, da jede kleine Bewegung künstliche Störungen in den Elektroden (sogenannte Artifekte) erzeugt, die die Gehirnströme überlagern.

Gebetsfahnen
Gebetsfahnen

Kein Teilnehmer hatte irgendeine Information über innere Bilder oder eine schamanische Reise bekommen und für alle Teilnehmer waren schamanische Trommelreisen neu.


Um die Ergebnisse der Forschung zu verstehen, ist es notwendig, einige Grundlagen über das Elektroenzephalogram (EEG) und die verschiedenen Arten der Gehirnströme zu kennen. Das EEG ist ein Messgerät, welches Gehirnströme messen und visuell aufzeichnen, bzw. akustisch wiedergeben kann. EEG-Wellen unterscheiden sich je nachdem, wie oft sich eine Welle innerhalb einer Sekunde ereignet, aber auch nach der Ausschlaggrösse (Amplitude) der Wellen.


DELTA (4 Hertz und tiefer):

Diese Gehirnwellen sind verbunden mit tiefem Schlaf oder Bewusstlosigkeit.


THETA (4 Hertz bis 8 Hertz):

Diese Wellen entstehen im Bereich zwischen Wachsein und Schlafen, ein Zustand der Tiefenentspannung. Theta-Wellen sind auch verbunden mit Träumen und traumähnlichen inneren Bildern. Für die meisten Menschen ohne langjährige Meditationserfahrung ist es schwer, in Thetaphasen das Wachbewusstsein zu bewahren. Sie schlafen ein. Dieser Schlaf ist jedoch davon gekennzeichnet, dass sich die Menschen nach kurzer Zeit sehr erholt und zufrieden genährt fühlen.


ALPHA (8 Hertz bis 13 Hertz):

ist verbunden mit Zuständen von Entspannung und allgemeinem Wohlsein. Alphawellen entstehen im allgemeinen in den Gehirnregionen des Hinterkopfs, wenn die Augen geschlossen sind. Das Bewusstsein ist wach, kann jedoch unfokussiert oder auf die Innenschau gerichtet sein.


BETHA (13 bis 38 Hertz):

ist verbunden mit der aktiven Aufmerksamkeit und einem Fokussieren auf die Umgebung, wie dies bei Aktivitäten im Alltag der Fall ist. Betawellen entstehen auch in Zuständen von Anspannung, Ängstlichkeit und Furcht.


GAMMA (38 bis 70 Herz):

Wird selten gemessen – sehr hoher Bewusstseinszustand.


Die Ergebnisse:

Während im schamanischen Trommeln der Thetabereich drastisch zunimmt, stieg beim rhythmisch freien Trommeln der Betabereich an.


Neurophysiologische Effekte

Aus einer subjektiven Befragung der Teilnehmer ging ausserdem hervor, dass das schamanische Trommeln innere Bilder und Vorstellungen mit zeremoniellen oder rituellen Inhalten induziert, selbst wenn das Trommeln, wie hier im Labor, aus dem kulturellen oder rituellen Rahmen genommen wird.


Das freie Trommeln hingegen brachte keine messbaren Bewusstseinsveränderungen. Erzeugte jedoch ein erhöhtes Beta, was eher auf einen „gestressten“ Zustand hinweist.


Alle zwölf Versuchspersonen hatten visuelle und/oder körperliche Empfindungen. Für acht Versuchspersonen waren diese inneren Bilder sehr lebendig. Falls das Trommeln mindesten 13 bis 20 Minuten andauerte, stimmte die Frequenz des Trommelrhythmus direkt mit den entsprechenden Gehirnwellenmustern überein. In vielen Fällen erfolgt eine erste Veränderung der Theta und Alpha-Wellenbereiche ab der 9. Minute.


Die Forschungsergebnisse und die subjektiven Berichte der Teilnehmer stimmen auch darin überein, dass die meisten Teilnehmer ca. 13 bis 15. Minuten brauchten, um den Effekt des Trommelns zu spüren. Nach dieser Zeitspanne erfolgt eine weitere Aktivierung der Alpha- und Thetawellen.


Seit durch Forschung bekannt wurde, dass diese Art des Trommelns die Thetawellen im menschlichen Gehirn stark simulieren, wird dieses Trommeln auch ”Theta-Trommeln” genannt. Bis zum heutigen Tage gab es nur wenig Forschung über die physiologischen und neurophysiologischen Wirkungen von Trommeln.


Jeanne Achternberg (Ph.D.in General Experimental Psychology) beschreibt die physiologischen Voraussetzungen, die eine Verbindung von Klang und erweiterten Bewusstseinszuständen ermöglichen, folgendermassen:


„Die Gehörnerven gehen direkt in das netzartige Aktivierungssystem (RAS – reticula activating system) des Gehirns. Das RAS ist ein massives Netz von Nerven, das die Koordinaten von Sinneseindruck und Bewegungstonus ermöglicht. RAS weckt die Grosshirnrinde für die eingehende Information auf. Klang, der über diesen Weg weitergeleitet wird, ist in der Lage, das gesamte Gehirn zu aktivieren. Intensiver, sich wiederholender ”Beschuss” von Nerven in den Gehörbahnen, der sich von dort ausgehend in die Grosshirnrinde fortsetzt, wie dies beim schamanischen Trommeln erfolgt, kann das kognitive Bewusstsein überlagern. Sinneseindrücke aus der ”gewöhnlichen Realität”, ja sogar Schmerz, können so ausgefiltert werden. Unser Bewusstsein ist dann frei, neue Gebiete der Wahrnehmung zu erforschen.“


Physiologische Reaktionen

Die meiste frühe wissenschaftliche Forschung über Stimulation des Gehörs wurde mit Hilfe von Klicken und einzelnen Tönen durchgeführt. Erst der Psychologe Andrew Neher, welcher sich mit transzendenten Bewusstseinszuständen beschäftigt hat, hat die Trommel in seine Tests einbezogen. Neher vermutete, dass der Klang einer Trommel einzigartige physiologische Reaktionen hervorruft und führt dafür vor allem zwei Gründe an:

  • Jeder einzelne Ton, der auf einer Trommel gespielt wird, hat viele unterschiedliche Frequenzen (Obertöne). Beim Trommeln werden also verschiedene Klangfrequenzen vom Nervensystem in das Gehirn weitergeleitet und erreichen dort einen grösseren Bereich unseres Gehirns als ein einzelner Ton oder ein Klicken.

  • In den Klängen vieler Trommeln sind vorwiegend tiefe Frequenzen enthalten. Die Rezeptoren des Ohrs, welche für diese tieferen Frequenzen verantwortlich sind, sind robuster als die sensiblen Rezeptoren, welche die höheren Frequenzen verarbeiten. Diese Tieffrequenz–Rezeptoren können einen höheren Schalldruck verkraften und weiterleiten, daher können wir vermutlich mit einer Trommel mehr Energie zu unserem Gehirn ”schicken” als mit einzelnen Tönen oder Klick-Pulsation.

Die erstaunlichen Effekte der Theta Wellen

Theta Wellen sind Gehirnwellen, die unglaubliche Effekte haben und GEZIELT aktiviert werden können.


Dein Gehirn ist ständig aktiv. Feuernde Neuronen erzeugen Gehirnwellen, die auf verschiedenen Frequenzen oszillieren. Lange Zeit wurde angenommen, dass es sich dabei lediglich um ein Nebenprodukt neuronaler Aktivität handelt.


Jüngste Studien verstärken die Annahme, dass diese Wellen eine entscheidende Rolle bei der Kommunikation zwischen den verschiedenen Arealen des Gehirns spielen.


Mit unserem Wachbewusstsein befinden wir uns leider meistens im hohen Beta-Bereich, was an unserem Lebenstil liegt. Um wirklich tiefe Entspannung zu spüren, müssen wir in den Deep-Theta Bereich gelangen.


Das ist sehr einfach, wie z.B. mit dem schamanischen Trommeln. Es eignet sich besser als ein elektronisches Gerät, da die Trommel mit ihrem tiefen und obertonreichen Klang, besonders tief über die Ohren und die Haut in das Nervensystem eindringt.


Zudem wird der Körper von einem Menschen


bespielt, der sein gegenüber die ganze Zeit genau wahrnimmt und sich im Spiel genau darauf abstimmen und eingehen kann. Da es bei der Tiefenentspannung auch um innere Themen geht, können dieses viel feiner wahrgenommen und im Gespräch dann auch integriert werden.


Was sind jetzt genau Theta Wellen?

Wellen des Meeres Analogie zu Theta Wellen
Alles ist Bewegung

Theta Wellen sind Gehirnwellen, die im Frequenzbereich von 4 – 8 Hz auftreten. Im Bereich von 4 bis 6,5 Hz werden sie als Low-Theta Wellen und im Bereich von 6,5 – 8 Hz als High-Theta Wellen bezeichnet.


In der Einschlafphase oder während des Wachträumens sind Theta Wellen in ihren höheren Frequenzbereichen messbar. Die Theta Wellen gehen dann bei sehr tiefer Entspannung, in meditativen Zuständen oder während einer Hypnose in ihre niedrigeren Frequenzbereiche über.


Welchen Effekt haben Theta Wellen?

Die Stimulation mit High Theta Wellen hilft beim Einschlafen und löst Zustände aus, die wir aus Tagträumen kennen. Theta Wellen verhelfen zu mehr Kreativität, fördern die Intuition und können dafür sorgen, dass sich Konzentration und die Erinnerungs- und Lernfähigkeit erhöhen.


Oft geht eine Störung der Theta Wellen-Aktivität mit Angst- und Stresszuständen einher.


Durch eine Behandlung mit Theta Wellen können Angst und Stress abgebaut werden und dadurch wird das Lebensgefühl insgesamt deutlich gesteigert.


Ein weiterer Vorteil bei der Behandlung mit Theta Wellen liegt daran, dass sich unser Gehirn über die Zeit auf diese neuen Bewusstseinszustände im tiefen Theta “gewöhnt”. Einfach gesagt erlernt unser Gehirn von selbst diese Bewusstseinszustände auszulösen, was eine tiefgreifende Veränderung in unserem Stressmanagement bedeutet.


Stellen Sie sich vor, wie gesundheitsfördernd es ist, wenn Sie sich entspannen könnten, wann immer Sie es möchten.


Das ist lernbar.


Erstaunlich ist, dass das Theta-Trommeln, nachgewiesenermaßen auch unmittelbar das Schmerzerleben von Patienten reduzieren und Heilung erzeugen kann!


Die beiden Bereiche, in denen starke Theta Wellen gemessen wurden, entsprechen dem Stirnchakra, das “Agnya” oder “Drittes Auge” genannt wird, in der Mitte der Stirn und dem “Sahasrara” oder “Kronenchakra” an der Oberseite des Kopfes, die auch in den Praktiken des Yoga mit der Erfahrung von Zuständen der Glückseligkeit assoziiert werden.


Meditative Zustände können nicht alleine mit Kristallen, Kerzen und regelmäßiger Atmung hervorrufen werden.


Z.B. mit dem Schamanischen-Trommeln kannst du dein Gehirn mit den Schwingungen der Theta Wellen synchronisieren und dich in einen meditativen Zustand versetzen. Theta Wellen sind also in der Lage, diese tiefen Zustände hervorzurufen, auch ohne dass lange Jahre komplizierte Atemtechniken oder spezielle Körperhaltungen erlernt werden müssen!


Heute bin ich kaum zu stoppen. Meine Trommel, meine Heilerin, meine treue Begleiterin. … und auf den Vagusnerv, da hat sie ebenfalls grossen Einfluss.

Vagusnerv – der innere „Heiler“

Der Vagusnerv ist ein Zweig des parasympathischen Systems und ist der wichtigste Nerv zur Aktivierung der verschiedenen Impulse zur Herzfrequenzreduzierung, gastrointestinalen Beweglichkeit, Entzündungshemmung und Sensibilität, sowie zu Empfindungen auf der Haut oder in den Muskeln.


Vagale Stimulation kann durch Yoga, Massage, Meditation, tiefe Atmung, das Hören von beruhigender Musik und entspannender Schlafmusik erreicht werden, was helfen kann, den Vagusnerv des parasympathischen Nervensystems zu stimulieren, um die gesundheitlichen Vorteile der Entspannung zu fördern.


In einer Studie wurde deutlich sichtbar, wie der Vagusnerv über Rhythmus besonders schnell, und schneller als mit Yoga oder sonstigen Entspannungstechniken, in jenen Tonus kommt, in dem das im Körper angelegte „Reparatur-Program“ – oder Selbstheilungsprogram – durch die „richtige“ Stimulation des Vagus aktiviert wird.


Das war meine Ode an meine Trommel. Sie, die von alle dem nichts weiss. Sie ist einfach. Sie liegt in meinen Händen und lässt sich spielen. Sie, die einfach das tut, was Trommeln so tun….


Hat dir dieser Artikel gefallen? Dann freue ich mich über ein „Herz“ von dir… und wenn du auch einmal eine schamanische Trommelreise erleben möchtest, dann melde dich.


Herzlich

Ursina






Quellen: unter anderem Crüts, Nöbke, Uni-Potsdam, Michael Harner

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